Welche Chancen hat der Mittelstand durch die Einführung von BI

Oftmals wird Business Intelligence im Zusammenhang mit großen Konzernen gesehen. Wie steht es aber mit dem deutschen Mittelstand?

In vielen Fachzeitschriften und im Internet erhält der Begriff Business Intelligence (BI) steigende Aufmerksamkeit. Oftmals wird aber nur von den Chancen der großen Unternehmen und Konzerne berichtet und analysiert, auf was es für diese Unternehmen ankommt. Dieser Artikel soll einen Einblick über die Chancen von BI für den Mittelstand geben, denn gerade hier zeigt BI klare Motive auf, die dafür sprechen, sich mit diesem Thema auseinanderzusetzen.

Der deutsche Mittelstand hat seine klaren Charakteristika, wie zum Beispiel das Know-how, das meist über Generationen weitergegeben wurde, und das die Unternehmen letztendlich zum Erfolg führte. Besonders im Mittelstand aber fehlen oftmals eindeutige Unternehmensziele und Grundsätze, da diese nicht als notwendig erachtet werden, weil das Unternehmen auch bisher immer erfolgreich war. Die Auseinandersetzung mit dem Unternehmen und somit das Bilden einer Unternehmensphilosophie und klarer strategischer Unternehmensziele ist jedoch notwendig, um heute langfristig erfolgreich am Markt agieren zu können und BI-Projekte gelungen umzusetzen. Denn ohne klare Ziele ist es nicht möglich, Verbesserungen zu bewirken, um das Unternehmen erfolgreich für die Zukunft aufzustellen. Dies soll im Umkehrschluss nicht bedeuten, dass der Mittelstand nur strategische Ziele entwickeln soll, um BI umzusetzen, denn konkrete Ziele sind eine Grundvoraussetzung für das Gelingen von BI-Projekten.

Einen weiteren Grund für die Einführung von BI im deutschen Mittelstand sieht Preuschoff darin, dass die Lösungsqualität bisheriger Fragen in Bezug auf Schnelligkeit und Komplexität verbessert werden kann. Durch den Einsatz von BI werden also keine neuen Fragestellungen beantwortet, jedoch kann eine höhere Geschwindigkeit und verbesserte Qualität bei der Beantwortung dieser Fragestellungen bewirkt werden.

Neben der genaueren Auseinandersetzung mit der Unternehmensphilosophie, den strategischen Zielen und dem gestiegenen Anspruch der Lösungsqualität nennen Kemper und Bachmann einen weiteren Grund für die Einführung von BI: die gestiegene Flexibilität. Die Flexibilität ist eines der wichtigsten Alleinstellungsmerkmale für den deutschen Mittelstand und somit von großer Bedeutung besonders in der heutigen Zeit, wo der Markt sich in einer Phase befindet, die mehr von Marktbereinigung und Verdrängungswettbewerb geprägt ist als von starkem Wachstum. Die immer stärker werdende IT-Durchdringung sorgt dafür, dass ein zunehmendes Kostenbewusstsein insbesondere gegenüber den IT-Abteilungen und der automatischen Berichtsgenerierung entsteht. Wo noch vor einigen Jahren Standardreportings in Monatszyklen ausreichten, ist heutzutage eine höhere Flexibilität gefordert. Auch im Hinblick darauf, dass immer mehr Unternehmen eine vorausschauende Unternehmenssteuerung im Sinne des Corporate Performance Management (CPM) umsetzen möchten, um auch langfristig wettbewerbsfähig zu bleiben, ist die Einführung von BI als Grundstein für das CPM notwendig.

Es müssen somit grundlegende Bausteine bei einigen Unternehmen nachjustiert werden, um weiterhin für die Zukunft erfolgreich aufgestellt zu sein. Es wird kaum ein Unternehmen nur deswegen scheitern, weil es kein geeignetes Messsystem implementiert hat. Die Gründe für das Scheitern sind weitreichender. Eher werden Unternehmen, die ein solches System angeschlossen haben, schon frühzeitig Verbesserungspotential erkennen und somit aktiv agieren können anstatt zu einem späteren Zeitpunkt nur noch zu reagieren.

Kontakt: Oliver Tovar, Consultant Rödl Reporting, Rödl Dynamics AG, Oliver.Tovar@roedl.com