Corporate Performance Management als Weiterentwicklung von BI

Was ist CPM und welche Vorteile sowie Risiken birgt dessen Einsatz? Überblick über Definitionen, zentrale Aspekte und Kernkomponenten von CPM

Wie schon 1996 der Begriff Business Intelligence (BI) wurde auch Corporate Performance Management (CPM) vom Gartner Institut geprägt. Im Laufe der Zeit haben sich ebenfalls für diesen Begriff eine Menge verschiedener Definitionen angesammelt. Als eine sehr treffende und eingängige Auslegung sei die von Martin angeführt: „CPM ist ein Geschäftsmodell, welches es Unternehmen ermöglicht, Unternehmensziele und Geschäftsprozesse kontinuierlich aufeinander abzustimmen und konsistent zu halten.“ Die Weiterentwicklung von BI zu CPM hat den Grund, dass mit BI keine ausreichende Möglichkeit besteht, Prozesse aktiv zu steuern und zu planen. CPM-Systeme hingegen wurden unter anderem entwickelt, um eine weitere Verbesserung der Unternehmensleistungsfähigkeit zu bezwecken.

Weitere Gründe, die zur Entwicklung von CPM geführt haben, sind laut Dinter und Bucher:

  • Gestiegener Wettbewerbsdruck
  • Gestiegene Kundenbedürfnisse
  • Höherer Kostendruck
  • Notwendigkeit der Verkürzung der Unternehmenszyklen

In diesem Zusammenhang beschreibt Kobrin BI als Instrument, das zur Kennzahlenanalyse dient und CPM als einen umfassenderen betriebswirtschaftlichen Ansatz von Management-Systemen. Strugholtz fasst die wesentlichsten Aspekte von CPM treffend zusammen:

  • Prozessorientiert: Es ermöglicht eine prozessorientierte Betrachtung des Unternehmens.
  • Zielorientierung: Erstellung von Prozesskennzahlen und anderen Key Performance Indicators (KPI's).
  • Methodikunterstützung: Unterstützung der Methoden zur Implementierung der strategieorientierten Managementtheorien.
  • IT-Unterstützung: IT-Anwendungen helfen bei der Verarbeitung der relevanten Daten sowie der Entscheidungsunterstützung und Kommunikation der Maßnahmen.

Dieter Spath vom Fraunhofer-Institut Stuttgart wiederum identifizierte 2003 vier Komponenten, die den Kern von CPM bilden. Neben Business Intelligence sind das:

  • Competitive Intelligence
  • Intangible Asset Management
  • Cultural Transformation

Die Chancen und Risiken eines CPM sind exemplarisch in der nachfolgenden Tabelle dargestellt:

VorteileNachteile
  • CPM ermöglicht eine umfassende Gesamtansicht der Leistungserbingung
  • CPM analysiert und gleicht operative mit den vordefinierten Ergebnissen ab
  • CPM konzentriert und filtert Informationen
  • CPM stellt Analysen und Auswertungen für sämtliche Unternehmensebenen zur Verfügung
  • CPM verbindet die Modellierung der Geschäftsprozesse mit BI
  • Unüberschaubarkeit der Projektgröße
  • Änderung der Anforderungen während der Projektrealisierung
  • Nicht ausreichende Datenqualität
  • Keine präzise Formulierungen und Definitionen von KPI's
  • Abstoßung der CPM-Anwendungen durch die Mitarbeiter
  • Benötigte Funktionalitäten fehlen

Tabelle: Vorteile und Risiken von und durch CPM

Kobrin macht weiter deutlich, dass ein funktionierendes BI-System als Voraussetzung für ein CPM notwendig ist. Vielmehr sind sogar alle relevanten Daten sowohl aus der strategischen Ebene als auch aus der operativen Prozess- und Systemebene effizient in eine IT-Infrastruktur zu integrierten, um CPM erfolgreich umzusetzen. Es muss somit zunächst ein BI-System erfolgreich implementiert werden, um darauf aufbauend ein CPM anzugliedern.

Welche Chancen und Risiken sehen Sie in dieser Entwicklung?

Kontakt: Oliver Tovar, Consultant Rödl Reporting, Rödl Dynamics AG, Oliver.Tovar@roedl.com