Business Intelligence als erster Schritt zu Big Data – Teil 2

Vorteile von BI-Lösungen und Infos zur Einführung. Mit kompetenter Hilfe ist das kein großer Aufwand mehr. Was dürfen Sie erwarten? Wie gehen Sie vor?

Im vorherigen Artikel wurde skizziert, wie der Beginn eines BI-Projekts aussehen kann. Die Geschäftsführerin eines mittelständischen Schraubenherstellers, Frau Grosse-Torsion, integrierte zunächst die verteilten Datenbestände der Firma in einem Data Warehouse. Im nächsten Schritt führte sie ein automatisches Reporting-System ein und lässt sich nun von Dashboards ständig auf dem Laufenden halten. Zudem wurde dargestellt, wie der Qualitätsmanager Herr Wendelbruch, der Verkaufsleiter Herr Seller und die CI-Beauftragte Frau Lukaleik ebenfalls von dem neuen System profitieren. In Teil 2 erfahren Sie, wie Frau Grosse-Torsion ihr BI-Projekt systematisch weiterentwickelt und dabei weitere Vorteile für ihr Unternehmen erschließt.

Beispiel 3: Online-Analyse auf dem Cube
Frau Grosse-Torsion hat ihre Unternehmensdaten bereits in einem Data-Warehouse in analysefreundlicher Form integriert sowie ein automatisiertes Reporting und tagesaktuelle Dashboards eingeführt. Was sie immer noch vermisst, ist die Möglichkeit, neue Fragestellungen selbstständig bearbeiten zu können. Sie möchte eine Ad-hoc-Analyse.

Da sie bereits ein Data Warehouse einrichten hat lassen, verursacht dieser Schritt keinen großen Aufwand mehr. Die Daten werden dazu in eine OLAP-Cube-Engine geladen. In ihr neues Online-Analyse-Tool loggt sie sich über ihren Webbrowser ein und kann sofort dynamische Reports und Charts erstellen. Dafür zieht sie sich einfach ihre Dimensionen und Kennzahlen per Drag-and-Drop in den Analyse-Designer und schon sieht sie zum Beispiel, wie sich der monatliche Umsatz im Verlauf des letzten Jahres in den verschiedenen Absatzregionen entwickelt hat, wenn man nur die Produktsparte „Kreuzschlitz, M4 Gewinde“ betrachtet. Per Mausklick hat sie die Möglichkeit, weitere Produktsparten hinzuzufügen oder nach anderen Kategorien zu filtern. Selbst schwierigere Fragestellungen kann sie nun selbstständig und ohne großen Aufwand beantworten.

Beispiel 4: Vollintegrierte BI im Unternehmensportal
Parallel zu ihren BI-Projekten hat Frau Grosse-Torsion in ihrem Unternehmen eine Portal-Lösung eingeführt. In dieser Webapplikation hat jeder Mitarbeiter ein Login, kann Dokumente und Informationen mit seinen Kollegen austauschen und hat Zugriff auf alle für ihn relevanten Daten. Frau Grosse-Torsion beschließt, die beiden Systeme miteinander zu verzahnen. Zum einen müssen sich Herr Wendelbruch und Herr Seller nun nur noch in einem System einloggen, um ihre tägliche Arbeit zu koordinieren und sie haben alles auf einen Blick. Durch innovative Visualisierung mit dynamischen Charts werden Abläufe transparenter sowie Fakten anschaulich und überzeugend dargestellt. Zum anderen lassen sich durch das Portal die laufenden Geschäftsprozesse direkt abbilden und erfassen. Die dabei entstehenden Daten stehen direkt wieder zur Auswertung bereit.

Fazit
Die Beispiele zeigen, wie BI-Lösungen vorhandenes Potential in Unternehmen freisetzen können. Dabei ist es nicht so, dass dafür immer gleich das volle Paket (Datenintegration, Reporting, Dashboards, Online-Analyse) umgesetzt werden muss. Viele Firmen entscheiden sich, zunächst nur mit einzelnen Komponenten zu starten. So lassen sich gut integrierte Daten auch aus einer Tabellenkalkulation heraus per Pivot-Tabelle abfragen, oder einfache, automatisierte Reports können auf einer bereits vorhandenen Datenbasis erstellt werden. Was wirklich gebraucht wird und was nicht, lässt sich besonders leicht herausfinden, indem man einen erfahrenen Berater hinzuzieht. Lösungen auf der Basis starker Einzelkomponenten sorgen für gute Skalierbarkeit. So ist es möglich, zunächst mit einem geringeren Projektumfang zu starten und erste BI-Funktionen im Unternehmen einzuführen, ohne dass man sich gleich verbindlich für die nächsten Jahre an einen Anbieter bindet und Unsummen investieren muss.

Wie fange ich an? - Aus fremden Fehlern lernen

Häufig stecken Unternehmen viel Zeit in den Versuch, eine BI-Lösung von Grund auf selbst umzusetzen, um anschließend doch externe Hilfe in Anspruch zu nehmen. Professionelle BI-Beratung bietet bereits in der Planungsphase Hilfestellung bei der Analyse der fachlichen Voraussetzungen, unabhängig von den Lösungen, die später eventuell eingesetzt werden.

Ein typisches Projekt könnte wie folgt ablaufen:

  • Sie vereinbaren einen Termin bei Ihrem BI-Berater.
  • Gemeinsam sprechen Sie Ihre Vorstellungen durch:
    • Besonders effizient und effektiv sind diese Gespräche, wenn Sie bereits Informationen zur vorhandenen Infrastruktur (Datenquellen, Datenbanken, etc.) und Beispieldatensätze mitbringen.
    • Über technische Details brauchen Sie sich keine Gedanken machen. Es reicht zunächst, wenn Sie eine Idee haben, was Sie rein fachlich erreichen wollen, zum Beispiel in Form einer Beispielanalyse von Fragestellungen, die Sie interessieren oder in der Vergangenheit interessiert haben. Das kann beispielsweise die Excel-Tabelle sein, in der sie letzten Monat den Report mit dem Vergleich Ihrer Abteilungszahlen erstellt haben. Vielleicht haben Sie aber auch bereits eine Vision, wie Sie in Zukunft Ihre Daten visuell aufbereitet haben wollen und bringen eine Skizze mit, die Sie vorher erstellt haben.
  • Ihr BI-Berater reflektiert Ihre Vorstellungen und bespricht mit Ihnen, wie eine BI-Lösung Sie bei der Umsetzung Ihrer Pläne und Ideen unterstützen kann:
    • Häufig kommen dabei auch Verbesserungspotentiale zum Vorschein, an die Sie zunächst gar nicht gedacht hatten, oder es zeigt sich, dass Dinge erstaunlich leicht umzusetzen sind, die Sie bisher immer für unmöglich gehalten haben.
    • Gleichzeitig profitieren Sie von der Erfahrung Ihres Beraters aus vorigen Projekten. So müssen Sie das Rad nicht neu erfinden, sondern bekommen Best-Practice-Know-how aus erster Hand.
  • Ihr BI-Berater ermittelt mit Ihnen die Voraussetzungen, die in Ihrem Unternehmen vorliegen und gibt eine Einschätzung zur Umsetzung Ihrer Vorstellungen und dem zu erwartenden Aufwand.
  • Nachdem Sie Ihre Prioritäten festgelegt haben, übersetzt Ihr BI-Berater Ihre fachlichen in technische Anforderungen und setzt das Projekt in Abstimmung mit Ihrer Unternehmens-IT um.
  • Nach erfolgreicher Einführung der Lösung unterstützt er Sie bei der Wartung und Weiterentwicklung des Systems. Er bietet Ihnen und Ihren Mitarbeitern bei Bedarf Workshops zur Schulung an und informiert Sie über neue technische Möglichkeiten.

Jedes Unternehmen hat unterschiedliche Voraussetzungen. Gute BI-Beratung zeichnet sich dadurch aus, dass sie von Ihnen keinen 180°-Systemwechsel fordert, sondern auf Ihre Gegebenheiten eingeht und Sie bei der effizienten Umsetzung Ihrer Vorstellungen unterstützt.

Auf dem Weg zu Big Data
Mit der Einführung einer klassischen BI-Infrastruktur sind Sie optimal vorbereitet, um auch Ihre Big Data Ideen schnell zur Umsetzung zu bringen. So ist es kein großer Aufwand mehr, zusätzliche Datenquellen an Ihr Data Warehouse anzubinden oder mit Data-Mining-Methoden mehr aus Ihren Daten herauszuholen. Sie können somit neben dem Rückblick (Reporting) und der Ist-Analyse (Dashboards) auch künftige Entwicklungen frühzeitig erkennen und zum Beispiel das zukünftige Verhalten und die Bedürfnisse Ihrer Kunden besser einschätzen. Das bietet Ihnen wiederum die Möglichkeit, Ihre Conversion-Rate zu optimieren oder Cross-Selling-Potentiale zu erkennen. Sie können Ihre Prozessabläufe untersuchen und verbessern sowie die Ursachen für Qualitätsmängel analysieren oder Ihr Wissen mit externen Daten aus dem Netz verknüpfen und anreichern. So ist es beispielswiese möglich, die Reaktionen Ihrer Kunden im sozialen Netz oder in Foren automatisch zu kategorisieren und über kritische Produktfehler bereits informiert zu sein, bevor die Reklamation den Weg vom Händler zu Ihnen findet.

Der Fantasie sind ab diesem Punkt keine Grenzen mehr gesetzt. Viele BI-Beratungs-Häuser haben auch zu diesen Themen Know-how und Erfahrung und können Sie dabei unterstützen. Wenn Sie in diese Richtung gehen wollen, sprechen Sie es doch einfach in Ihrem nächsten Gespräch mit an. Sie werden überrascht sein, was ein erfahrener Data Scientist alles möglich machen kann.

Kontakt: Dipl.-Phys. Johannes Knauf, Consultant BI, Ancud IT-Beratung GmbH, business-intelligence@ancud.de

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